Vogelfutter selber machen mit Kindern ohne Kochen

Christian Schubert
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    Der Winter naht und viele Familien überlegen, wie sie unseren gefiederten Freunden durch die kalte Jahreszeit helfen können. 

    Vogelfutter selber machen ist eine wunderbare Aktivität für Eltern und Kinder: Sie verbindet Bastelspaß, Naturerlebnis und Tierschutz auf familienfreundliche Weise. Gemeinsam kreativ werden, Vögel im Garten oder auf dem Balkon beobachten und nebenbei etwas über die heimische Vogelwelt lernen – all das bietet das Herstellen von Vogelfutter mit Kindern. 

    In diesem Ratgeber erfahrt ihr, wie ihr kindgerechte Rezepte ohne Kochen umsetzt, welche Zutaten geeignet sind und worauf ihr beim Aufhängen der Futterstellen achten solltet. Dabei gibt es Ideen für Meisenknödel, Futter-Anhänger und Upcycling-Futterstationen, die ohne Erhitzen auskommen – sicher und einfach für kleine Naturfreunde.

     

    Warum Vogelfutter selbst herstellen?

    Im Herbst und Winter erschweren Frost und Schnee die natürliche Nahrungssuche für Wildvögel, sodass sie sich über zusätzliches Futter in unseren Gärten sehr freuen. 

    Indem ihr Vogelfutter selbst herstellt, könnt ihr gezielt artgerechte Zutaten verwenden und vermeidet ungesunde Zusätze. 

    Familienzeit in der Natur steht dabei im Vordergrund: Kinder lernen spielerisch, Verantwortung für Tiere zu übernehmen, und beobachten gespannt, welche Vogelarten ans Futter kommen. Durch das gemeinsame Basteln entwickeln sie ein besseres Verständnis für die Vogelwelt und die Jahreszeiten. 

    Wichtig ist, nur passende Zutaten zu verwenden – salzige Lebensmittel, gewürzte Speisen oder verdorbene Reste haben im Futter nichts verloren. Bietet lieber eine artgerechte Futtermischung an, die den Bedürfnissen unserer heimischen Vögel entspricht. 

    Experten raten z.B. zu etwa 

    • zwei Dritteln Sonnenblumenkernen,

    • einem Viertel Hanfsamen sowie Haferflocken 

    • und kleinen Samen als Rest. 

    Mit dieser ausgewogenen Körnermischung lockt ihr verschiedene Arten an und liefert Energie für kalte Tage. 

    Und das Beste: Selbermachen macht der ganzen Familie Spaß und schont oft auch den Geldbeutel.


    Material und Zutaten für DIY-Vogelfutter

    Bevor es losgeht, lohnt ein Blick auf die Zutatenliste. Viele davon habt ihr vielleicht schon zu Hause:

    • Körner und Saaten: Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Erdnüsse (ungesalzen!), Hanfsamen, Hirse, Leinsamen – sie bilden die Basis der Futtermischung für Körnerfresser. Auch gehackte Haselnüsse oder Walnüsse sind beliebt.

    • Weiches Futter: Haferflocken, Kleie, Rosinen, getrocknete Beeren oder Apfelstückchen – diese Leckereien lieben Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig. Eine Handvoll davon im Mix sorgt für Abwechslung.

    • Bindemittel: Um Körner zu formen oder in Förmchen zu pressen, braucht ihr etwas Haftendes. Geeignet sind pflanzliche Fette wie Kokosfett oder ungesalzenes Butterschmalz, die bei kühler Witterung fest werden. Aber es geht auch ohne Erhitzen: Als „Kleber“ könnt ihr Erdnussbutter (ungesalzen, möglichst speziell für Vögel) oder etwas Honig verwenden. Diese Zutaten halten die Mischung zusammen, ohne dass Kochen nötig ist.

    • Hilfsmaterial: Schnur oder Kordel zum Aufhängen, Ausstechförmchen oder Silikonförmchen, alte Tassen, halbe Kokosnussschalen oder Orangenhälften als Behälter, Kiefern- oder Tannenzapfen, leere Klorollen, Holzspieße zum Löcher bohren – je nach Bastelidee.

    • Optional: Ein robuster Löffel oder Teigschaber zum Mischen, Schüsseln und ein bisschen Backpapier oder Alufolie, falls ihr Formen befüllt (damit nichts ausläuft).

    Mit diesen Materialien seid ihr bestens ausgestattet, um loszulegen. Achtet darauf, dass jüngere Kinder bei allen Schritten beaufsichtigt werden – auch wenn wir aufs Kochen verzichten, kann es etwas klebrig und wild zugehen!


    Einfaches Rezept: Vogelfutter-Tannenzapfen basteln

    Eine der beliebtesten Ideen, Vogelfutter ohne Kochen selbst zu machen, ist der Futterzapfen. Dabei verwandelt ihr einen Tannenzapfen in einen natürlichen Futterspender. Diese Methode kommt ganz ohne heißes Fett aus und ist somit ideal schon für kleine Kinder.

    Was ihr braucht: Große Tannenzapfen, ungesalzene Erdnussbutter, eine Schüssel Vogelfuttermix (siehe Zutaten oben), einen Teller oder ein Backblech, stabile Schnur.

     

    Anleitung: 

    1. Zunächst bindet ihr ein Stück Schnur am oberen Ende des Zapfens fest, sodass eine Aufhängeschlaufe entsteht.

    2. Legt dann das Körner- und Nussgemisch auf einen tiefen Teller oder in eine flache Schale.

    3. Jetzt dürfen die Kinder mit einem Buttermesser oder Löffel den Zapfen rundherum dick mit Erdnussbutter einschmieren. Achtet darauf, dass wirklich alle Rillen und Zwischenräume bedeckt sind – das ist der „Kleber“ für unsere Saaten.

    4. Anschließend rollt oder drückt ihr den bestrichenen Zapfen in die Körner auf dem Teller, bis er rundum mit Samen, Nüssen und Haferflocken bedeckt ist. Überschüssige Körner leicht andrücken, damit nichts abfällt. 

    Fertig ist der selbstgemachte Vogelfutter-Tannenzapfen! Jetzt müsst ihr ihn nur noch draußen aufhängen. Am besten platziert ihr ihn in der Nähe von Bäumen oder Büschen, wo sich die Vögel sicher fühlen.

     

    👉 Tipp: Diese Bastelidee könnt ihr variieren. Zum Beispiel lassen sich auch leere Toilettenpapierrollen so verwenden: Einfach die Papprolle außen mit Erdnussbutter bestreichen, in Körnern wälzen, eine Schnur durchziehen und als Futterrolle aufhängen. Allerdings sollte die Rolle geschützt hängen, da Pappe bei Regen schnell aufweicht. Ebenso könnt ihr statt Erdnussbutter etwas weiches Pflanzenfett verwenden – Hauptsache, die Mischung hält am Zapfen fest.


    Upcycling-Idee: Vogelfutterstation in der Orangenschale

    Nicht nur Zapfen, auch Zitrusfrüchte eignen sich als kreative Futterbehälter. Eine halbierte Orangenschale zum Beispiel dient als natürliches Schälchen, das ihr mit einer Körnermischung befüllen und aufhängen könnt. Diese Upcycling-Idee ist kinderleicht und kommt ebenfalls ohne Kochen aus.

    Was ihr braucht: Eine große Orange (halbiert und ausgepresst, das Fruchtfleisch entfernt), Vogelfutter-Mix (gern mit Haferflocken und Rosinen gemischt), etwas Honig oder Erdnussbutter, zwei stabile Schnüre, einen spitzen Holzspieß.

    Anleitung:

    1. Zuerst werden in die Ränder der ausgewaschenen Orangenschale gegenüberliegend jeweils zwei Löcher gebohrt (also insgesamt vier Löcher), durch die ihr die beiden Schnüre zieht.

    2. Verknotet die Enden, sodass ihr eine Aufhängung habt (ähnlich wie bei einem Blumentopf zum Hängen, in dem vier Fäden zusammengeschnürt werden).

    3. Nun vermengt ihr in einer Schüssel das Körner-Weichfutter-Gemisch mit etwas Honig oder Nussbutter, gerade so viel, dass alles leicht klebrig ist.

    4. Diese Masse füllt ihr in die vorbereitete Orangenschalen-Hälfte und drückt sie gut fest. 


    Jetzt kann die
    Futterstation nach draußen: Hängt die gefüllte Orangenschale an einem geeigneten Platz auf – am besten leicht geschützt, damit sie nicht vollläuft, wenn es regnet oder schneit. Die Vögel werden sich über den originellen Futterplatz freuen und die Orange kann nach dem Ausleeren kompostiert werden.

    👉 Weitere Idee: Statt einer Orangenschale könnt ihr auch andere Behältnisse upcyceln. Beliebt sind z.B. halbe Kokosnussschalen (falls vom Basteln oder Kochen übrig) – sie sind von Natur aus robust und haben bereits Fasern zum Aufhängen. Oder nehmt eine alte Tasse mit Henkel: Füllt sie mit eurer Körnermasse und hängt sie am Henkel in den Baum. Eurer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, solange das Gefäß wetterfest genug ist und ihr es sicher aufhängen könnt.

    Meisenknödel in Förmchen selbst gemacht (ohne Kochen)

    Klassische Meisenknödel und Futteranhänger lassen sich normalerweise aus Fett und Körnern gießen – hier zeigen wir eine Variante, die ohne richtiges Kochen auskommt und trotzdem tolle Ergebnisse liefert. Alles, was ihr braucht, ist warmes (nicht heißes) Kokosfett und schöne Förmchen.

    Was ihr braucht: Pflanzenfett (Kokosfett oder ungehärtetes Palmfett), eine bunte Körnermischung (z.B. Sonnenblumenkerne, Haferflocken, gehackte Nüsse, etwas Leinsaat), Silikonförmchen oder Ausstechförmchen, Backpapier, Schnur. Optional: alte Tassen oder Joghurtbecher als Gießform.

    Anleitung: 

    1. Lasst das Kokosfett bei Zimmertemperatur weich werden. Falls es sehr fest ist, kann ein Erwachsener es kurz erwärmen (im Wasserbad oder kurz in der Mikrowelle) – nicht kochen, nur schmelzen lassen. Die Kinder können währenddessen die Körner, Nüsse und Flocken in einer Schüssel mischen.

    2. Bereitet eure Förmchen vor: Legt Ausstechförmchen auf ein mit Backpapier belegtes Tablett und dichtet sie am Boden ggf. mit Alufolie ab, damit kein flüssiges Fett herausläuft. Alternativ stellt Silikonformen bereit oder verwendet saubere Tassen.

    3. Nun gießt oder löffelt ihr das flüssige Kokosfett vorsichtig über die Körnermischung in den Formen. Füllt jede Form gut aus. Wenn ihr Anhänger machen wollt, legt jetzt schon ein Stück Schnur als Schlaufe in jede Form (bei Ausstechern könnt ihr auch später ein Loch bohren, aber das Einlegen spart Arbeit).

    4. Anschließend kommen die gefüllten Förmchen zum Aushärten an einen kühlen Ort – draußen auf den Balkon, in den Kühlschrank oder einfach über Nacht ins Freie, wenn es kalt ist.

    5. Sobald das Fett vollständig fest ist, drückt ihr die Vogelfutter-Kekse vorsichtig aus den Förmchen, befestigt ggf. eine Schnur daran und schon sind eure selbstgemachten Meisenknödel fertig!  


    Diese Methode eignet sich hervorragend, um kreative Formen zu gestalten – von Herzchen über Sterne bis zum Guglhupf. Kinder finden es toll, ihre eigenen „Vogelkekse“ zu designen.
    Auch alte Tassen lassen sich so befüllen: Einfach bis zum Rand mit der Fett-Körner-Mischung aufgießen, Löffel oder Holzstäbchen als Sitzstange hineinstecken und erkalten lassen. Die Tasse kann dann am Henkel aufgehängt oder auf dem Balkon aufgestellt werden. So entstehen individuelle Futterspender, die auch optisch etwas hermachen.


    Futterstellen richtig aufhängen und Vögel beobachten

    Endlich ist das selbstgemachte Vogelfutter fertig – nun kommt es darauf an, die Futterstellen richtig zu platzieren. Wählt einen guten Platz zum Aufhängen aus, der sowohl für die Vögel als auch für euch optimal ist. Hier ein paar Tipps für die Aufhängung:

    • Sicherheitsabstand zum Haus: Hängt Meisenknödel & Co. mit etwas Abstand zu Fenstern und Terrassen auf. So fühlen sich die Piepmätze ungestört und ihr könnt sie dennoch aus dem Fenster gut beobachten.

    • Katzensicher anbringen: Achtet darauf, dass kein Futterplatz in Sprungweite von Katzen liegt. Idealerweise hängen Futterspender hoch oben oder an dünnen Zweigen, wo Katzen nicht hingelangen.

    • Wettergeschützter Ort: Wählt einen leicht schattigen, geschützten Platz. In der Wintersonne kann reines Fettfutter sonst weich werden und aus der Form fallen. Auch Regen und Schnee sollten die Futterstelle nicht direkt treffen, damit das Futter nicht verdirbt.

    • Hygiene: Entfernt alte Futterreste regelmäßig und reinigt Vogelhäuschen ab und zu mit heißem Wasser. So beugt ihr Schimmel und Krankheiten vor – gerade an milden Tagen kann altes Futter schnell verderben.

    • Regelmäßig füttern: Wenn ihr einmal mit dem Füttern begonnen habt, bleibt am besten den ganzen Winter über dabei und bietet kontinuierlich Futter an. Die Vögel gewöhnen sich an die Quelle und kommen täglich vorbei. Kontinuierliche Fütterung hilft ihnen besonders in harten Frostperioden.

    Nun heißt es: beobachten und staunen! Es wird sicher nicht lange dauern, bis sich die ersten gefiederten Gäste an euren selbstgemachten Leckerbissen bedienen. Für Kinder ist es ein Riesenerlebnis, die Vögel beim Picken und Flattern zu beobachten. Vielleicht könnt ihr gemeinsam herausfinden, welche Arten zu Besuch kommen – Buchfink, Kohlmeise, Rotkehlchen? Mit einem kleinen Vogelführer oder einer App lassen sich die Vogelarten bestimmen und ihre Rufe anhören. So wird das Füttern zu einer lehrreichen Naturstunde direkt vor der eigenen Haustür.


    Eli der Elefant Vogelfutterhaus für gemeinsamen Bastelspaß

    Ein besonderes gemeinsames Projekt für Familien ist unser Vogelfutterhaus für Kinder zum selbst bemalen – ein liebevoll gestalteter Vogelhaus-Bausatz, der Klein und Groß gleichermaßen begeistert. 

    Statt einfach ein fertiges Futterhaus zu kaufen, können Eltern und Kinder hier zusammen handwerken und kreativ werden. Der Bausatz bietet Kindern die perfekte Gelegenheit, ihr eigenes Vogelhäuschen zu bauen und nach Herzenslust zu bemalen. 

    Aus stabilem Kiefernholz gefertigt, hält das Häuschen Wind und Wetter stand und eignet sich ideal für Garten, Balkon oder Terrasse als ganzjähriger Futterplatz. 

    Alle benötigten Teile sind bereits enthalten (vorgebohrte Holzteile, Hammer, Nägel, Farben, Pinsel und Anleitung), sodass dem Familien-Bastelspaß nichts im Wege steht. Gemeinsam den Vogelfutterhaus-Bausatz aufzubauen fördert die Feinmotorik der Kinder und ihren Teamgeist – am Ende sind alle stolz auf das selbst gestaltete Ergebnis.

    Gleichzeitig lernen die Kleinen, wie ein Vogelhaus konstruiert ist und warum es wichtig ist, unseren Vögeln Schutz und Futter zu bieten. Ist das Vogelfutterhaus erst einmal fertig bemalt und aufgehängt, wird es schnell zum Zentrum spannender Naturbeobachtungen. 

    Familien können nun hautnah miterleben, wie Meisen, Spatzen oder Rotkehlchen das neue Häuschen anfliegen und sich über den sicheren Futterplatz freuen. Diese Erfahrung schweißt zusammen und schafft Erinnerungen – vom gemeinsamen Werkeln bis zum täglichen Blick aus dem Fenster zum Vogelhaus


    Füttern im Jahresverlauf – Herbst, Winter und darüber hinaus

    Die meisten beginnen im Herbst mit dem Füttern, wenn die Temperaturen sinken und das natürliche Nahrungsangebot knapper wird. Ab Oktober/November könnt ihr eure Futterstellen einrichten, damit sich die Vögel daran gewöhnen. 

    Im Winter selbst – vor allem bei geschlossener Schneedecke oder Frost – sind eure Futterspender am wichtigsten. Dann finden Vögel kaum Insekten oder Beeren und sind auf unsere Hilfe angewiesen. 

    Bis in das zeitige Frühjahr (März/April) könnt ihr weiterfüttern, da die Nahrungssuche oft erst mit dem neuen Pflanzenwachstum wieder leichter wird. 

    Einige Naturfreunde füttern sogar ganzjährig. Wenn ihr auch im Sommer füttern möchtet, solltet ihr allerdings ein paar Dinge beachten: In der heißen Jahreszeit kein Fettfutter anbieten, da es ranzig wird; stattdessen lieber kleine Portionen von Körnern oder getrockneten Mehlwürmern, die nicht verderben. 

    Wichtig ist im Sommer vor allem, frisches Wasser bereitzustellen – eine flache Vogeltränke hilft den Tieren mehr als Futter, weil natürliche Wasserstellen oft fehlen. Außerdem ziehen sich viele Vögel während der Brutzeit zurück und finden genug Insekten für die Jungvögel. 

    Kurz gesagt: Die Hauptsaison fürs Füttern ist Herbst bis Frühjahr, doch auch darüber hinaus könnt ihr die Vogelwelt unterstützen – sei es durch Futter, durch Nistkästen oder einen naturnahen Garten mit heimischen Pflanzen.

    Abschließend bleibt nur zu sagen: Genießt die gemeinsame Zeit beim Basteln und Beobachten. Vogelfutter selber zu machen ist mehr als nur Hobby – es ist gelebter Naturschutz und Familienfreude in einem. Wir wünschen euch viel Spaß beim Werkeln mit euren Kindern, spannende Begegnungen mit euren Gartenbewohnern und ein erfolgreiches Vogel-Winterbuffet in eurem Zuhause!